Koh Lanta – die 14. Woche (28.11-04.12)

05. Dez 2022 | mit dem RUCKSACK, Thailand

Bei uns ist die ersehnte Ruhe eingekehrt. Nach aufregenden Wochen voller neuen Eindrücken gönnen wir uns eine Pause auf der Insel Koh Lanta.

🌶-ig

Montagmorgen gingen wir mit leeren Mägen zur Hauptstraße vor, wo wir einige einheimische Essensstandl fanden. Markus war großartig darin, den Thailändern zu erklären, dass wir ein Gericht ohne Hähnchen und ohne Fisch möchten. Die Einheimischen schmunzelten als Markus ein Hendl und Fisch versuchte darzustellen. Bekommen haben wir dann Glasnudeln mit einer nicht zu identifizierbaren Sauce und soetwas ähnliches wie Krapfen. Ob es uns geschmeckt hat? Naja. Am anliegenden Gemüsemarkt haben wir uns anschließend Gemüse und eine Currypaste gekaufen, um uns selbst ein Essen zuzubereiten. Voller Zuversicht habe ich die ganzen 10 Gramm Currypaste zu unserem gebratenen Gemüse gegeben. Wir beide glaubten: ein bisschen Schärfe im Gericht wird uns schon nichts anhaben. Schärfe sind wir schließlich seit Indien gewohnt. Doch nein. Das Gericht war mehr als „ein bisschen Schärfe vertragen wir schon“. Unmengen an Kokosnussmilch schütteten wir in unser Curry um nach zwei Löffelchen zu entscheiden, dass wir (ich) das Gericht versaut haben.

Der Hunger war dennoch da. Am Abend mieden wir die touristischen Lokale und fanden ein abgelegenes Lokal. Der Sohn ist dafür zuständig unsere Bestellung aufzunehmen, der Vater schneidet das Gemüse und die Mutter zaubert daraus ein köstliches Gericht namens Pad Pak Ruam.

Erst Mal runterkommen

Zwischen den Mahlzeiten organisierten wir uns für den darauffolgenden Tag ein Moped. Nach langem Verhandeln war der Besitzer bereit sich seinen Wecker auf 6 Uhr früh zu stellen, damit wir zu Sonnenaufgang losdüsen können. Wir wollten von der Ostseite der Insel zur Westseite fahren. Einen Strich durch die Rechnung machte uns aber der leere Tank. Und die am Straßenrand verteilten Selbstbedienungstankstellen spendeten uns keinen einzigen Tropfen Treibstoff. Das frühe Austehen hat sich für uns also nur bedingt gelohnt, denn wir mussten eine gute Stunde auf das Öffnen der großen Tankstelle warten. In dieser Zeit aßen wir süßen Reis in Bananenblättern mit einem Blick aufs Meer.

Mit genug Sprudel im Tank ging es für uns anschließend starke Straßensteigungen (bis zu 19%) hinauf und wieder hinunter. Am südlichsten Zipfel der Insel packten wir nach Ankunft unsere Badesachen aus und suchten uns ein schattiges Plätzchen am feinen Sandstrand. Bis kurz vor Mittag hatten wir den Strand so gut wie für uns alleine. Das Wasser ist klar und angenehm warm. Was wollen wir mehr?

Da uns die Sonne zu heiß und die Menschenmassen zu Mittag zu viel wurden, verabschiedeten wir uns vom Strand und fuhren mit dem Moped weiter Richtung Norden. In der weitaus touristischeren Gegend erledigten wir ein paar organisatorische Dinge.

Bei der 15-minütigen Rückfahrt änderte sich schlagartig die Wetterbedingungen. Die Sonne wurde von Wolken verdrängt und kurze Zeit später prasselte Regen auf unsere Haut während wir mit Vollgas zur Unterkunft fuhren. Die Regentropen waren eiskalt und schmerzten als sie unsere Haut berühten, doch die warme Dusche in der Unterkunft ließ uns die Schmerzen vergessen. Aufgewärmt wagten wir nachdem der Regen aufgehört hat eine zweite Mopedausfahrt. Auf der anderen Inselseite wollten wir den Sonnenuntergang sehen.

Unsere Routine

Das thailändische Frühstück haut uns beide nicht vom Hocker. Wir träumten vom frisch gebackenem Schwarzbrot meiner Mama, doch stattdessen bissen wir in frittierten Süßigkeiten. Die Speisen sind für unsere Geschmäcker ein Tick zu fettig besonders auf nüchteren Magen, deshalb versuchten wir uns weiterhin im Selber kochen. Die Rezepte von Pad Thai und gebrates Gemüse nach thailändischer Art können wir jetzt schon auswendig und schmecken besser wie erwartet. Und so langsam finden wir eine Tagesroutine. Jeden Tag versuchen wir unser Glück den Sonnenaufgang am Meer zu sehen. Leider funktioniert das nur selten. Denn dicke Wolken schieben sich fast täglich vor die Sonne. Anschließend frühstücken wir. Meist gibt es in der Früh schon Reis mit gebratenem Gemüse, sodass wir gestärkt und fokussiert Gedanken fassen können. Denn die Zeit hier auf der Insel nutzen wir bewusst zum Runterkommen. Wir beide kritzelten in unsere Notizbücher und machten sich einige Gedanken zur Weiterreise. Obwohl es keine körperliche anstrengende Arbeit ist, knurrte alle paar Stunden unser Magen. Dann ist es Zeit für eine thailändische Kochsession.

Baden und Elefanten füttern

Aber wir sind nicht auf Koh Lanta gefahren um nur herumzusitzen, selbst zu kochen und zu essen. Sondern in einsame Buchten zu schwimmen und die Landschaft der Insel zu entdecken. Am Freitag leihten wir uns wieder ein Moped aus und lauschten dem Meeresrauschen am Strand. An diesem Tag war es wie am Strandtag zuvor. Bis kurz vor Mittag hatten wir die Bucht für uns alleine. Doch um 12 herum stritten sich die Menschen schon fast um den Liegeplatz. Zeit für uns uns zu vertschüssen (nen Abflug machen). An einigen Stränden hielten wir an, da dort Kajaks stehen. Unserer Vorstellung nach wäre es cool die Insel vom Wasser aus zu erkunden. Wir hatten uns schon bei einigen Häuser über ihre Kajaks erkundigt, aber die sind meist kaputt. Und die vom Strand können nur die Mieter der Resorts benutzen. Pech für uns. Auf der Heimfahrt haben wir noch schnell unseren Hunger mit Sticky Rice (patziger Reis) mit Mango gestillt. Und nach einer kurzen Pause in unserer Unterkunft saßen wir beide wieder am Moped und fuhren in eine neue Gegend der Insel. Eigentlich wollten wir zu einem Strand fahren, jedoch hatten wir uns verirrt. Wir standen mit unseren Moped mitten im Aufenthaltsraum einiger Menschen. Und siehe da ein Kajak haben wir gefunden. Am Sonntag werden wir uns es ausgebort haben und damit eine kleine Tour zum Nationalpark und zu den kleinen Inseln rundherum gemacht haben.

Wäre da nicht das schlechte Wetter. Samstag und Sonntag regnete es den ganzen Tag immer wieder. Somit haben wir die Kajaktour auf Montag verschoben. Die kurzen Regenpausen nutzen wir dazu ein paar Spaziergänge zu machen. Nicht weit weg von uns werden zwei Elefanten gehalten. Sie werden dort direkt neben der Straße gehalten. Sonntags dachte ich mir, dass ich den beiden doch eine Banane vorbeibringen könnte. Doch sie standen nicht mehr wie üblich am Fuß angekettet dort. Ich konnte gerade noch sehen wie einer der Elefanten über die Straße und rein in den Wald getrieben wurde. Auf einer kleinen Wiese sah ich dann den einen wieder. Nicht lange blieb ich unendeckt, er kam in großen Schritten auf mich zu. Mein Herz fing schneller zu schlagen an. Im Gegensatz zu diesem großen Tier bin ich machtlos. Nur mein Wissen, dass der Elefant am Baum angekettet ist, beruhigte mich. Mit einer Banane in der Hand verließ ich nach kurzer Beobachtung den Elefanten wieder. Er hat seine Begeisterung für mich verloren und war nun beschäftigt sich statt zu fressen. Die Banane bekam stattdessen ein kleiner Junge.